Leben nach den
Worten Sri Ramana Maharshis
Die spirituelle Biographie
des Sri Annamalai Swami über Shri
Ramana
David Godman; Ansata
Verlag, Deutsche Ausgabe 1996
Am
Ende des Textes folgt ein kleines Glossar
Ausgewählte
Zitate:
"...Wenn du dir der
Gnade noch nicht dauerhaft bewusst bist, so zeigt das,
dass deine Hingabe noch nicht vollkommen ist.
Nimm deine
Schwierigkeiten nicht so ernst, mache dir ihretwegen
keine Sorgen. Trenne dich von allen deinen Problemen und
lege sie in Bhagawans Hände.
Übe dich darin,
sie nicht als deine, sondern als Gottes Probleme zu
betrachten!
Wenn du dich Gott
hingibst, darfst du dich nicht mehr um deine Probleme und
Bedürfnisse sorgen. Vertraue darauf, dass Gott sich
um alles kümmern wird. Wenn du feststellst, dass du
dir weiterhin Sorgen machst, hast du dich noch nicht
gänzlich hingegeben
..Der du alle Sorgen
der Welt auf dich nahmst, nimm auch mir bitte meine
Sorgen ab. Befreie mich von dem Gefühl, ich sei der
Handelnde! Du allein handelst. Hinter allem, was ich tue,
stehst du als wahrer Handelnder. Ergib dich ganz und
akzeptiere alles, was dir und der Welt geschieht, als
Gottes Willen!"
"Das Gemüt kann nicht still in der Tiefe
des Selbst ruhen, solange es nicht gelernt hat, alle
Impulse zu ignorieren, die es dazu treiben in der
Außenwelt nach Genuss und Befriedigung zu suchen.
Wozu hegst du noch diese Wünsche? Was geschehen
soll, ist bereits vorherbestimmt. Sei still, sei ohne
Wünsche, und lass geschehen, was immer geschehen
soll."
"Ich fragte Bhagawan, was dieses Leuchtende
(Sphurana) sei, das Ego oder das Selbst. Er sagte, es sei
weder das Ego noch das Selbst, sondern etwas zwischen den
beiden, eine Verbindung des "Ich" (Selbst) und des
"Ich-Gedankens" (Ego). Das Selbst habe nicht einmal
dieses Sphurana. Sphurana ist die Erfahrung des
Herzens,
.eine zeitlich begrenzte Erfahrung des
Selbst, die eintritt, wenn die Kräfte des Herzens
das Gemüt zu bezwingen beginnen
Jeder, der das
Gemüt im Herzen verweilen lassen kann, macht diese
Erfahrung
Wenn man beharrlich
übt, geht
das Gemüt schließlich in Sphurana auf. Die
Erfahrung tritt mit dem Verschmelzen ein.
Sphurana ist das Licht
oder die Strahlung des "Ich bin". Wenn du dem
Verschmelzen mit dem wahren Ich nahe bist, spürst du
seine Ausstrahlung
Das Bewusstsein "Ich bin"
existiert und leuchtet immer, aber das Ego
überschattet deine Bewusstheit des "Ich bin" wie
eine Mondfinsternis den Mond.
Der Schatten auf dem
Mond ist nur erkennbar, weil dahinter das Mondlicht
leuchtet. Ohne dieses Licht ist der Schatten der
Finsternis nicht wahrnehmbar. Ebenso sind wir nur
aufgrund des Lichts aus dem Selbst uns des Körpers,
des Gemüts und der Welt bewusst, auch wenn diese
unsere klare Sicht behindern. Wir sehen alle durch das
Licht des Selbst."
"Bleibe einfach
bei deiner Meditation! Erwarte keine sofortigen
Ergebnisse, und sei unbesorgt, wenn sie zunächst
ausbleiben. Das Gemüt ist so tief in Illusionen
befangen, dass es überhaupt nicht erkennen kann, ob
es irgendwelche Fortschritte auf dem spirituellen Weg
macht"
"Wenn du siehst,
dass alles dein eigenes Selbst ist, wen kannst du dann
verdammen, wen wirst du rühmen, für wen kannst
du Hass empfinden? Wenn du keine Mängel und Fehler
erkennst, bleibt dein Frieden immer ungestört. Es
liegt in der Natur des Gemüts, manches als richtig,
anderes als falsch anzusehen. Wenn du alle deine Konzepte
von gut und schlecht, richtig und falsch aufgibst,
bleibst du als das Selbst übrig"
"Wenn du dich
mit dem Gemüt identifizierst, wird alles in der Welt
zu einer Quelle möglicher Beschmutzung. Aber wenn du
dich mit dem Selbst gleichsetzt, wird alles rein, weil du
es nur als Erscheinung innerhalb des Selbst
erlebst"
"Bewusstsein
birgt in sich alle Namen, Formen und Gunas, aber der
Jnani, wissend, dass sein wahres Wesen nichts als
Bewusstsein ist, hat sie alle
transzendiert"
"Es mag uns
scheinen, als stehe der Körper, den wir
fälschlich als Bhagawan ansehen, unter dem Einfluss
des Wechselspiels der Gunas, aber aus Bhagawans Sicht
existiert überhaupt kein Körper, sondern nur
das Selbst. Solange wir uns selbst und Bhagawan mit
bestimmten Formen identifizieren, können wir ihn
nicht wahrnehmen, wie er wirklich ist
Alle Formen
sind Gott, und alle Aktivität ist Gottes
Aktivität. Alle Menschen, alle Dinge und die Gunas,
die ihr scheinbares Wechselspiel hervorrufen, sind nichts
als untrennbare Erscheinungen im unteilbaren
unmanifestierten Selbst"
"Äußeren
Lärm und Störungen sollten wir als
Manifestationen Gottes annehmen. Wenn wir uns darauf
versteifen, sie als Störungen zu betrachten, stellen
wir uns dem, was ist, entgegen. Das führt nur zu
innerer Ruhelosigkeit. Wenn wir alles, was ist, als
göttlich annehmen, kann nichts unsere innere Ruhe
erschüttern
Du denkst: "Eine ruhige Umgebung
ist gut, eine geräuschvolle ist schlecht." Diese
Denkweise verstrickt dich unausweichlich in das Wirken
des Gemüts. Es ist nichts falsch an der Welt oder
deiner Umgebung. Die Fehler liegen nur im Gemüt, das
die Welt betrachtet. Wenn du die Betrachtungsweise des
Gemüts änderst, verwandelt sich die Welt
sofort"
"Wenn du
erkennst, dass der (nach Selbstverwirklichung) Strebende
derselbe ist, (wie der) dessen Gemüt umherwandert
und wenn du erkennst, dass beide unwirklich sind, bist du
schon erwacht. Wenn du erfährst, dass du das Selbst
bist, verschwindet die Dunkelheit des
Nicht-Selbst"
"Selbsterforschung
muss beharrlich wiederholt werden. Das unstete Gemüt
zieht seine ganze Energie aus der Beobachtung, die du den
Gedanken und Gefühlen schenkst. Ist die
Anziehungskraft der unsteten Gedanken einmal soweit
verringert, dass du nicht mehr glaubst, sie festhalten zu
müssen, sobald sie auftreten, kannst du ohne
abgelenkt zu werden, still in der Erfahrung deines wahren
Wesens verharren!"
"Wer sich seines
Egos entledigt hat, sieht die anderen als Teil seiner
Selbst, genau wie Arme, Beine und Füße zu
einem einzigen Körper gehören. Der Jnani sieht
keine anderen Menschen, er sieht nur das Selbst. Die
spirituelle Kraft und Ausstrahlung solcher Menschen hilft
anderen, ihre Wahrnehmung zu vervollkommnen. Deshalb ist
Satsang so wichtig und hilfreich. Für alle, die sich
geistig weiter entwickeln wollen, ist es sehr wichtig mit
Jnanis in Kontakt zu kommen"
"Wenn Menschen,
die intensiv nach Befreiung streben, ausschließlich
an einer bestimmten Form Gottes festhalten, geschieht es
oft, dass ihr Fortschreiten zur Wahrheit völlig zum
Stillstand kommt"
"Jnanis
kritisieren nichts. Wenn der Eindruck entsteht, als
übten sie Kritik, so dient dies nur dem Wohl
anderer. Ihre eigene Erfahrung kennt kein "gut" und
"schlecht". Solange man sich mit dem Körper
identifiziert ist nichts gegen die Verehrung von
Kultbildern einzuwenden"
"Gott lenkt die
ganze Welt. Wir sollten alle Last zu seinen
Füßen niederlegen. Überlasse Gott die
Führung der Welt! Er hat entschieden, was unsere
Körper in dieser Welt zu tun haben"
"Manche Menschen
müssen aufgrund ihres schlechten Karmas aus
früheren Leben viel leiden. Dieses Leiden
läutert das Gemüt bis zu einem gewissen Grad,
so wie die Sonnenwärme feuchtes Holz trocknet. Ein
geläutertes Gemüt kann Jnana viel besser
aufnehmen. Nur weil wir uns mit dem Körper und
Gemüt identifizieren, kommt dem Leiden eine
scheinbare Existenz zu. In Wahrheit gibt es kein
Unglück und kein Leid. In Gottes Schöpfung gibt
es keine Fehler. Unglück und Leid existieren nur im
Gemüt"
"Wenn du
irgendwann zu glauben aufhörst, du seiest eine
Person, die in einem Körper wohnt, dann geht dir
auf, was du wirklich bist"
"Wenn ich sage:
"Meditiere über das Selbst", so fordere ich dich
damit auf, das Selbst zu sein, nicht darüber
nachzudenken. Nimm wahr, was bleibt, wenn das Denken zur
Ruhe kommt! Nimm das Bewusstsein wahr, aus dem all deine
Gedanken entspringen! Sei dieses Bewusstsein! Fühle,
das dies dein wahres Wesen ist
" Seite
290-291
"Es gibt nur
einen Gott, aber er hat viele verschiedene
Erscheinungsformen. Wenn er die Welt erschafft, nennt man
ihn Brahma, wenn er sie erhält und beschützt,
heißt er Vishnu und wenn er sie wieder
auflöst, nennt man ihn Shiva
"
"Höchste
Bhakti ist stetige Hingabe an das Selbst, bei der man
immer im Selbst verweilt
"
"Wenn es dir
bestimmt ist, an verschiedenen Orten zu leben, kann der
Guru in Gestalt verschiedener Heiliger erscheinen. Aber
auch dann bleibt er ein einziger Guru, denn der Guru ist
das unpersönliche Selbst. Du musst lernen den Guru
in allen Dingen zu erkennen, du musst lernen, ihn
überall zu sehen
Wenn du Namen und Formen
siehst, siehst du die Auswüchse deiner Einbildung;
wenn du nichts als das Selbst wahrnimmst, siehst du die
Wirklichkeit
"
"Wenn Devotees
Bhagawan mitteilten, dass sie Visionen von Rama oder
Krishna hatten, antwortete er manchmal: "Ach wirklich?
Und wo ist Rama jetzt?...Visionen kommen und gehen, sie
sind nicht von Dauer. Finde heraus, wer die Vision hat.
Das gestaltlose Selbst ist die einzige Wirklichkeit, es
ist die wahre Natur Gottes. In seiner wahren Gestalt
zeigt und entzieht sich Gott nie; er ist immer
gegenwärtig
"
"Wenn du dich
Gott wirklich ergeben hast, bittest du nicht um
Verwirklichung. Du bist zufrieden mit dem, was er dir
gibt
"
"Wenn du dein
Wohlergehen vom Wohlbefinden deines Körpers
abhängig machst, wirst du immer in Sorge sein und
leiden
In jenem höchsten Zustand des Seins
wirst du dann feststellen, dass weder Geburt noch Tod
existieren, weder Wünsche noch Ängste, weder
Sorgen noch ein Gemüt, noch eine
Welt
"
"Bitte um
nichts! Du musst von dem leben, was Gott selbst dir
schickt, solange es reine Nahrung ist. Mische dich nicht
ein in das, was um dich herum vorgeht! Bleibe so weit wie
möglich in deiner Hütte und verschwende keine
Zeit damit, andere Leute zu besuchen!"
"Wenn man nicht
an Gott glaubt, begeht man zahlreiche Sünden und
wird unglücklich. Aber du bist ein gefestigter
Devotee. Wenn das Gemüt zur Reife gekommen ist, und
man dennoch meint, von Gott getrennt zu sein, dann
fällt man in denselben Zustand zurück wie ein
Atheist, der nicht an Gott glaubt. Du hast es als
gefestigter Sadaka (spirituell Strebender) nicht mehr
nötig hierher zu kommen. Bleibe in
und
meditiere dort! Versuche dich von der Vorstellung zu
lösen, du seist von Gott
verschieden!"
"An der Wurzel
dieser Illusion liegt der Gedanke, der das Selbst
unbeachtet lässt und behauptet: "Ich bin der
Körper." Sobald dieser Gedanke aufsteigt,
vervielfältigt er sich in 1000 andere Gedanken und
verhüllt das Selbst. Die Wirklichkeit des Selbst
kann aber erst aufleuchten, wenn alle diese Gedanken
verschwunden sind. Was dann bleibt, ist Brahmananda
(Glückseligkeit des Absoluten)
"
"Gott zu sehen,
bedeutet den Gedanken aufzugeben, wir seien von Gott
verschieden
"
"Füttert
man nicht sein Gemüt, wenn man sich mit den Fehlern
der anderen aufhält?...
..."Anstatt dich
schuldig zu fühlen, frag dich lieber: "Wer wurde so
zornig?"...Erkenne das wahre Wesen dessen, der heute
morgen zornig wurde!"
"Erkenne das
Selbst und halte immer daran fest! Schenke Körper
und Verstand keine Beachtung! Sich mit ihnen zu
identifizieren, bedeutet Leid. Tauche tief in das Herz
ein, die Quelle des Seins und des Friedens, und versuche
dort zu bleiben!"
"Die
Vorstellungen, wir seien getrennt von Gott, und
müssten einen schwierigen sadhana ausüben, um
ihn zu finden, sind genauso falsch wie die
Traumvorstellungen dieses Mannes (aus der Geschichte).
Man gelangt zu Gott und verbleibt im Selbst, wenn man den
Wunschgedanken, dies zu erreichen fallen
lässt
"
"Wenn das Selbst
etwas wäre, das man sehen könnte, dann
müsste es 2 Selbste geben. (Dasjenige, das sieht und
dasjenige, das gesehen wird). Würdest du sagen, dass
du 2 Ichs hast? ...Jeder sieht das Selbst überall,
ohne dies zu verstehen. Wenn man den Gedanken: "Ich bin
der Körper fallen lässt, sieht man nur noch das
Selbst
"
Frage:"Was
ist meine Pflicht?"
Antwort:"Finde heraus,
wer du bist, und wenn dann noch eine Pflicht zu tun
bleibt, kannst du sie tun!"
"Weil das Selbst
einfach als das Gefühl "Ich bin"
existiert
"
"Nur derjenige,
dem das Zusammensein mit dem Selbst nicht gelingt, muss
die Gemeinschaft mit Sadhus oder verwirklichten Seelen
suchen
"
"Ich verehre
ohne getrennt zu sein
"
"Das Haus der
Erlösung steht nicht irgendwo draußen. Es
befindet sich im Inneren des Menschen. Wer den starken
Wunsch hat, Moksha zu erlangen, wird vom inneren Guru
dorthin gezogen. Der äußere Guru hilft von
außen nach, indem er ihn nach innen drängt. So
wirkt die Gnade des Guru."
"Du hättest
die Früchte selbst essen sollen und dabei denken:
"Auch ich bin Bhagawan
"
"Wenn wir aus
unserem Wachtraum heraustreten und allein unser
wirkliches Selbst gewahren, werden auch wir erkennen,
dass es weder eine Welt noch andere Leute gibt. Wenn wir
uns dagegen vom Selbst entfernen und uns der Welt
zuwenden, stellen wir fest, dass wir unfrei sind. Jeder
einzelne sieht eine eigene gesonderte Welt, aber der
Jnani sieht nichts als sich selbst. Das ist der Zustand
der Wahrheit."
"Um Krankheit zu
besiegen, müssen wir nichts weiter tun als still zu
sein. Der Körper ist selbst eine schwere
Krankheit
Wenn Devotees leiden, so ist das gut. Der
Wäscher schlägt die Kleider beim Waschen mit
ganzer Kraft gegen einen Stein. Das tut er aber nur, um
den Schmutz aus den Kleidern zu vertreiben. So dient auch
alles Leiden nur dazu, das Gemüt des Devotees zu
läutern. Wenn wir geduldig sind erwächst daraus
Glück."
"Wenn man in der
Vergangenheit viele gute Taten vollbracht hat, dann tritt
das, woran man denkt, sofort ein, ohne dass dabei die
Vorbestimmung außer Kraft gesetzt würde. Was
man sich wünscht, steht dann im Einklang mit dem,
was sowieso geschehen würde. Die Wünsche
harmonieren mit dem, was bereits durch Wunsch oder Willen
des Höchsten verfügt wurde
"
"Um das
Gemüt unter Kontrolle zu bringen, wäre ein
zweites Gemüt erforderlich
"
"Begehren ist
Maya, Wunschlosigkeit ist Gott
"
"Wer den
allerhaltenden Gott liebt, und wer einsieht, dass er mit
seinem eigenen Handeln nichts erreichen kann, wer
vielmehr darauf vertraut, dass Gott selbst alle
Handlungen ausführt, den leitet Gott allzeit auf dem
Pfad der Wahrheit
"
"Wenn man
nur einen Augenblick meditiert: "Ich bin der Atman", wird
alles Karma aus früheren Leben gelöscht, so wie
die Sonne die Finsternis aufhebt. Wie kann Karma bei
einem Menschen fortbestehen, der stetig auf diese Weise
meditiert?"
"Gott ist
winziger als ein Atom und größer als der
Kosmos. Alles ist Erscheinungsform Gottes. Aufgrund
unserer Neigung Unterscheidungen zu treffen, denken wir,
wir seien Individuen. Es gibt keinen größeren
Irrtum in der Welt als diesen
"
Frage
"Ist es recht, soziale Arbeit zu
leisten? Oder ist es besser in eine Höhle zu gehen
und zu meditieren? Antwort: " Beides ist
gut. Aber nur, wer sich selbst wahrhaft gedient hat,
weiß, wie man der Gesellschaft dienen
kann."
"Wenn man sich
selbst mit seiner körperlichen Gestalt
identifiziert, erscheinen auch Gott und die Welt als
gestalthaft
"
"Man sieht den
Jnani viele Tätigkeiten ausführen, aber er
selbst ist sich keines Tuns bewusst
."
"Leiden
entsteht, wenn wir denken: "Dort ist das Selbst, das ich
erlangen muss." Wie kann man das Selbst erlangen wollen,
wenn man bereits das Selbst ist? Man kann das Selbst nur
erforschen, wenn es 2 Selbste gibt (eins, das erforscht
und eins, das erforscht wird). Wirkliche
Selbsterforschung bedeutet im Selbst
verweilen
"
"Man kann nur
dann daran denken, andere zu befreien, wenn man sich
selbst bereits befreit hat
"
"Wenn wir zuerst
uns selbst erkennen und dann die von Gott erschaffene
Welt betrachten, wird uns die Wahrheit offenbar. Der
Versuch, Gott und die Welt zu erkennen, ohne sich zuvor
selbst zu erkennen, ist wahrhaftig Unwissenheit. Die
Ansichten eines Menschen, der sich selbst nicht kennt,
ähneln denen eines Gelbsüchtigen, der anderen
erklärt, alles sei gelb
Ein winziger Samen
enthält einen riesigen Banyanbaum, aber wie
lässt sich beantworten, wer zuerst da war, der Same
oder der Baum? Die wahre Antwort auf solche Fragen
lautet: Wenn man sein Selbst kennt, gibt es keine
Welt
"
"Der Fluss
hört auf zu fließen, wenn er den Ozean
erreicht und mit ihm eins wird. Ebenso wird das
Gemüt, wenn es immer über das Selbst meditiert,
schließlich atmamayam (erfüllt vom Selbst,
eins mit dem Selbst)
"
"Gott zeigt sich
dir nicht, weil er Angst vor dir hat. Er fürchtet
sich, weil er weiß, dass du ihm dann eine lange
Wunschliste überreichen würdest
" (eine
scherzhafte Antwort für einen Schüler, der noch
sehr in der Welt verstrickt war)
"Gott zu sehen
bedeutet sein Selbst zu erkennen und dieses Selbst in
allem zu sehen..."
"Ein Ding einem
anderen vorzuziehen ist Samsara. Alles zu schätzen
und zu lieben ist Weisheit. Wenn man die Erkenntnis
gewinnt, dass alle Menschen das eigene Selbst sind,
genießt man denselben Frieden wie im Tiefschlaf.
Der einzige Unterschied liegt darin, dass man ihn hier
und jetzt im Wachen erlebt
"
"Unterbrechungen
in seiner Selbstbewusstheit würden bedeuten, dass er
noch kein Jnani ist. Bevor man ununterbrochen und
unwandelbar in diesem Zustand verweilen kann, muss man
seine beglückende Erfahrung vielmals machen. Durch
stetige Meditation bleibt er schließlich permanent
erhalten. Es ist sehr schwierig, fest im Selbst Fuß
zu fassen, aber wenn es einmal erreicht ist, verweilt man
mühelos darin und verliert es nie mehr.
Es ist wie beim
Abschuss einer Rakete ins Weltall. Es bedarf eines
großen Kraftakts, sie aus dem Schwerefeld der Erde
herauszubringen. Wenn die Rakete nicht schnell genug
fliegt, zieht die Schwerkraft sie wieder zur Erde
zurück. Aber sobald sie dem Einfluss der Schwerkraft
entkommen ist, bleibt sie schwerelos im
Weltraum
"
Wenn du Gott
nicht im Sommer deines Lebens einlädtst, wird er
auch im Winter nicht dein Gast sein
"
Yoga-Sutra
2/36
"Menschen, die immer die Wahrheit sprechen,
entwickeln schließlich die Fähigkeit, ihre
Worte zu verwirklichen. Alles, was sie aus tiefstem
Herzen behaupten, trifft ein
"
"Herr, lass
deine Liebe immer im Heiligtum meiner Hingabe leuchten,
und gib mir die Fähigkeit, deine Liebe in allen
Herzen zu erwecken
"
"Ein
stumpfsinniger Geist glaubt nicht an göttliche
Gerechtigkeit, Liebe, Allwissenheit und Unsterblichkeit,
sondern hält diese für "leere, religiöse
Mutmaßungen". Wer derart gefühllos ist und an
kein göttliches Walten im Kosmos glaubt, setzt in
seinem eigenen Leben eine Kette von disharmonischen
Ereignissen in Bewegung, die ihn schließlich dazu
zwingen, nach der Wahrheit zu suchen
"
"Ich sollte
niemanden kritisieren, sondern Gott im Tempel eines jeden
Körpers sehen, ganz gleich, ob es sich um
höhere oder niedrigere Menschentypen
handelt
(Heilige oder Verbrecher) Indem ich weisen
und unwissenden "Sadhus" mit der gleichen
Bereitwilligkeit diene, lerne ich die höchste aller
Tugenden, die Gott mehr als alles andere schätzt:
die Demut
"
"Stimmst du mir
zu, dass Gemüt und Prana (Lebensenergie) nicht dein
Selbst sind? Du bist das Selbst. Wenn es irgendetwas von
dir Getrenntes gibt, kannst du vielleicht gut oder
schlecht damit umgehen. Aber wenn du selbst das einzige
Existierende bist, wie kann es dann irgendwelche
Zuneigungen oder Abneigungen geben? Keine Wünsche zu
haben ist absolute Glückseligkeit
"
"Wir wissen
nicht einmal, wer wir sind, und wollen doch etwas anderes
erlangen. Was wir erlangen wollen, sind wir aber bereits,
Jeder Zustand und jede Himmelswelt, in die wir gelangen
können, werden schließlich wieder vergehen.
Was kommt und geht, ist nicht das Selbst. Nur was jeder
immer erfährt, ist unser wahres Selbst. Das ist
Moksha"